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Einige der «Grands Mays» sind jetzt in überwältigenden Farben zu sehen
Aus SRF 4 News aktuell vom 29.04.2024. Bild: sortiraparis.com
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Ausstellung in Paris Gemälde aus Notre-Dame in nie gesehener Brillanz

Die Werke konnten beim Brand gerettet werden und wurden restauriert. Jetzt sind sie in einer Pariser Galerie zu sehen.

Darum geht es: In Paris kann man aktuell historische Gemälde sehen, wie man sie zuvor noch nie gesehen hat. Möglich macht das indirekt der Brand der Kathedrale Notre-Dame von 2019. Vor dem Feuer wurde jedes Jahr am 1. Mai ein Bild aus der Reihe «Les Grands Mays» in der Kathedrale aufgehängt – allerdings hoch oben über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher. Doch jetzt kann man die monumentalen Bilder, die beim Brand beschädigt und aufwendig restauriert wurden, für einmal ganz aus der Nähe besichtigen. Sie werden drei Monate lang in der Galerie des Gobelins ausgestellt.

Darum «Les Grands Mays»

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Legende: sortiraparis.com

Die Zunft der Pariser Silberschmiede hat der Stadt zwischen 1630 und 1707 jedes Jahr ein Bild geschenkt – insgesamt also mehr als 70 Kunstwerke. Und immer am 1. Mai wurde damals das jeweils neue Bild in der Kathedrale von Notre-Dame dem Publikum präsentiert. Daher kommt der Name «Les Grands Mays». So ist eine Sammlung an Bildern der bekanntesten Pariser Maler des 17. Jahrhunderts entstanden.

Das ist zu sehen: Die Bilder sind sehr gross – bis zu vier Meter hoch und drei Meter breit. Sie zeigen Szenen aus der Apostelgeschichte. So etwa die Kreuzigung des Petrus oder die Wandlung vom Saulus zum Paulus. Vor dem Brand waren in Notre-Dame dem Publikum 13 der Bilder zugänglich. Jetzt kann man diese Bilder erstmals auf Augenhöhe sehen, denn in der Kathedrale hingen sie weit oben zwischen den Säulen im Hauptschiff. «Viele Besucherinnen und Besucher hatten sie wohl gar nicht bemerkt», sagt SRF-Korrespondent Daniel Voll. Vor allem seien dort keine Details zu sehen gewesen – ganz im Gegensatz zur jetzigen Ausstellung in der Galerie.

Ebenfalls zu sehen: Wandteppiche

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Legende: sortiraparis.com

In der Galerie des Gobelins werden mit den «Grands Mays» auch zahlreiche Wandteppiche ausgestellt, die Szenen aus dem Leben der Schutzheiligen von Notre-Dame, Maria, zeigen. Die Teppiche zierten in früheren Jahrhunderten Notre-Dame, wurden im 18. Jahrhundert aber nach Strassburg verkauft. Jetzt sind sie erstmals wieder in Paris zu sehen.

Restaurierte Bilder: Beim Brand 2019 wurden einige der Bilder schwer beschädigt, vor allem durch das Löschwasser. Sie wurden seither restauriert. Dank guter Dokumentationen – die Bilder wurden in der Vergangenheit schon mehrmals restauriert – konnte bei der Restauration jetzt zügig vorgegangen werden. Insgesamt sollen dabei rund 20'000 Arbeitsstunden aufgewendet worden sein, 50 Restauratorinnen und Restauratoren waren mit den Arbeiten beschäftigt. Der Aufwand aber hat sich gelohnt: «Jetzt erstrahlen die Bilder in neuer Farbe – so waren sie früher nicht zu sehen», so der Korrespondent.

Kathedrale aus dem 12. bis 14. Jahrhundert

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Legende: Reuters

Die römisch-katholische Kirche Notre-Dame ist die Kathedrale des Erzbistums Paris. Schutzheilige ist die Mutter Gottes, Maria. Die Kirche wurde in den Jahren von 1163 bis 1345 errichtet und ist damit eines der frühesten gotischen Kirchengebäude Frankreichs. Ihre charakteristische Silhouette erhebt sich im historischen Zentrum von Paris auf der Ostspitze der Seine-Insel Île de la Cité im 4. Pariser Arrondissement.

Am 15. April 2019 brach im Zuge von umfassenden Restaurationsarbeiten ein Dachstuhlbrand aus, in dessen Folge schwere Schäden an der Kathedrale entstanden. Das französische Parlament beschloss bei seiner Sitzung am 16. Juli 2019, sie möglichst originalgetreu rekonstruieren zu lassen. Notre-Dame ist laut dem Gesetz zur Trennung von Kirche und Staat von 1905 Staatseigentum.

So wird die neue Notre-Dame: Die restaurierte Kathedrale soll im Dezember 2024 wieder für Besucherinnen und Besucher eröffnet werden. Von aussen wird Notre-Dame dabei in etwa gleich aussehen wie zuvor. «Im Inneren wird die Kathedrale jedoch heller sein als vor dem Brand», weiss Daniel Voll. Dank hellerer Mauern und mehr Licht werden auch die dort ausgestellten Kunstwerke besser zu sehen sein, erwartet der Korrespondent. «Der Dompropst hat gesagt, die Kathedrale werde nach der Eröffnung so aussehen, wie sie zeitgenössische Menschen noch nie gesehen hätten.»

SRF 4 News, 29.4.2024, 07:20 Uhr;

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